Ein halbes Herz

Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Jutta Kleedorfer; Ein hochemotionaler Frauenroman, der sich damit auseinandersetzt, wie Erinnerungen das Leben fatal oder zukunftsweisend prägen können. (DR) Schon der Titel "Ein halbes Herz" verweist auf die emotionale Zerrissenheit der erfolgreichen New Yorker Starfotografin Elin, die eine schwierige Kindheit in Armut im Schweden der 1979er- und Anfang 1980er-Jahre verbrachte. Der Einstieg in Elins Lebensgeschichte beginnt im Heute. Sie ist mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Sam verheiratet. Alice, ihre knapp 17-jährige Tochter, absolviert ein Tanzstudium. Elin ist ein Workaholic, ein High-Society-Typ, Wohlstand und Karriere sind ihre Lebensinhalte. Eines Tages erhält sie von einem Jugendfreund eine Sternenkarte mit der Botschaft, dass "heute ein Stern auf den Namen Elin getauft wurde". Dies hat zur Folge, dass sie sich aufrafft, sich den verdrängten wie unheilvollen Erlebnissen aus ihrer Kindheit und Jugend und mit den damit verbundenen übermächtigen Schuldgefühlen zu stellen. Rückblickend wird erzählt, wie es ihr schrittweise gelungen ist, aus Schweden zu flüchten, in Paris ihre Leidenschaft für die Modefotographie zu entdecken, einen sie fördernden Lebensmenschen zu finden, mit ihm in New York ein ganz neues Leben aufzubauen und zugleich ihr vergangenes Leben aus ihrem Bewusstsein zu löschen. Welche Folgen dies jedoch für ihre psychische und emotionale Entwicklung hat, wird auf mehr als 400 Seiten in jeweils aufeinanderfolgenden Kapiteln auf den zwei Zeitebenen "Damals" und "Heute" anschaulich erzählt. Eine vielschichtige Lektüre, die ein aktuelles Bild einer Frau um die vierzig skizziert, beispielhaft gegenwärtige persönliche, familiäre und gesellschaftliche Umbrüche aufarbeitet und damit unterhaltungsmäßig eine große Zielgruppe von Leserinnen erreichen kann.