Bewegliche Ziele

Annotation: "Bewegliche Ziele" erzählt von Opfertätern und Täteropfern, im Schützenverein integrierten, mit Gewehren, Pistolen und den Folgen ihrer Sozialisation bewaffneten jungen Menschen. Rezension: Man nehme provinzielle Tristesse, Jugendliche mit verschiedenen Verwahrlosungssymptomen und hebe einige Spuren Soap unter - so erhält man "Bewegliche Ziele": Auf einer für das reizarme Siegerland typischen Grillparty geraten Momo, Ette, Jenny, Sarah und Ticker in einen Sommernachtsalptraum. Die Leistungsschwimmerin Momo wird von dem kleinkriminellen Ette vergewaltigt, nachdem er bei ihr abgeblitzt ist. Ticker steht Schmiere, Jenny tritt als Momos Retterin auf und Sarah, seit kurzem in Ticker verliebt, verweigert die Einsicht, dass sich ihr Freund mitschuldig gemacht hat. Damit scheinen die Rollen vorerst klar verteilt, wären da nicht diese Pistole und das Schützenfest. Hier wird Momo mit der Möglichkeit, sich an ihrem Peiniger zu rächen, auf die Probe gestellt. Alle bleiben letztendlich am Leben, aber - diese Frage zwingt der Schluss auf - wozu eigentlich? Das Konzept für diesen Roman wird als Extrakt mitgeliefert: "Dann beginnt ein Film, der wahrscheinlich irgendwo im Siegerland spielt. Es geht um Galloway-Rinder. Zuerst ist es schrecklich langweilig. Ich meine, diese Viecher stehen im Gras rum und manchmal legt sich eins hin und manchmal steht eins auf. Da stehen sie vorne auf der Weide, oder eben hinten. Dann wird der Film schneller, bis nur noch ganz kurze Bilder zu sehen sind. [