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Ostrich Boys


Titel
Ostrich Boys
Personen
Hauptautorität
Gray, Keith
Verfasser/-in
Ressource
Buch
Umfang
314 S.
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2010
Erscheinungsort
Reinbek b. Hamburg
Verlagsname
Rowohlt-Taschenbuch-Verl.
-
"Unser bester Freund war nur noch Asche. Ross war tot. Kenny, Sim und ich versuchten damit zu leben." Mit diesen Worten beginnt der Roman Ostrich Boys des Autors Keith Gray, der sicherlich noch vielen deutschsprachigen Lesern und Leserinnen unbekannt ist. Doch das sollte sich nach diesem Roman, der unter anderem für die Carnegie Medal und den Costa Book Award nominiert ist, ändern. Der Roman überzeugt sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Keith Gray greift das Thema des Selbstmordes eines Jungendlichen auf und bearbeitet es auf sehr ungewöhnliche Weise. Doch es ist gerade sein Umgang mit der schwierigen und bislang immer noch tabuisierten Thematik, der den Roman so außergewöhnlich und lesenswert macht. Doch zunächst einige Sätze zum Inhalt: Im Mittelpunkt stehen die vier Freunde Ross, Sim, Kenny und Blake, der Ich-Erzähler. Sie sind beste Freunde und glauben, sich sehr genau zu kennen. Die Geschichte setzt mit dem Tod von Ross ein, der überfahren wurde. Für seine Freunde und Familienangehörigen ist der Verlust schwer zu ertragen. Als der Verdacht des Selbstmordes auftaucht, reagieren die drei Jungen empört. Die Beerdigung erscheint ihnen verlogen und sie möchten gerne etwas Besonderes für ihren Freund leisten. Sie beschließen seine Asche in das Dorf Ross in Schottland zu bringen. Denn Ross sollte in Ross begraben werden. Sie stehlen die Urne, fliehen aus dem Elternhaus von Ross und laufen zum Bahnhof. Geplant ist, nach Ross zu fahren und am nächsten Tag zurückzukehren. Doch die Reise entpuppt sich komplizierter als gedacht. Im ersten Zug vergisst Kenny seinen Rucksack und die Freunde sind jetzt gezwungen zu improvisieren. Doch es sind nicht nur Geldsorgen, die sie plagen. Nach und nach reflektieren sie ihre Freundschaft, werden von der Polizei gesucht, lernen unterschiedliche Menschen kennen und müssen sich der Frage stellen, ob Ross nicht doch Selbstmord begangen hat. Und wie viel Schuld tragen sie an seiner Tat? Hätten sie ihm besser zuhören sollen? Gab es Anzeichen? Und hätte sie es verhindern können? "Na ja, man weiß eben einfach nie, was kommen wird. Zumindest, bis es wirklich so weit ist." Mit diesem Satz endet der Roman, der den Leser bzw. die Leserin mit Fragen und Gedanken zurücklässt. Er lässt einige Fragen offen und bietet daher viele Möglichkeiten an, sich über das Thema auszutauschen. Grays Ansatz, sich dem Suizid von Jugendlichen zu nähern, ist ungewöhnlich. Er lässt die Freunde zu Wort kommen und lässt sie auf ihrem persönlichen Roadtrip erwachsen werden. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Ross unglücklich war und auch seine besten Freunde Anteil daran hatten. Sim, Kenny und Blake interpretieren immer wieder sein Leben, suchen nach Wahrheiten und erkennen, wie wenig sie doch miteinander reden bzw. geredet haben. Was als ein Streich begann, wird immer ernster und auch den Jungen wird mulmiger. Vielmehr beleuchten die unterschiedlichen Sichtweisen, die sich in den Gesprächen widerspiegeln, Ross. Mit der Wahl des jugendlichen Ich-Erzählers wird die Hilflosigkeit verstärkt und zeigt die Überforderung der drei Freunde. Gray nähert sich dem Thema sensibel, aber auch mit einer Leichtigkeit an, die beeindruckt. Doch es ist gerade diese Perspektive, die nicht nur jugendliche Leser und Leserinnen ermuntert, genauer hinzusehen und mit seinen Freunden zu sprechen. Moralische Wertungen oder Kommentierungen fehlen, der Leser bzw. die Leserin sind gefordert, das Gelesene zu überdenken und auch das eigene Verhalten zu reflektieren. Als Fazit kann man nur hoffen, dass der Roman von möglichst vielen Lesern und Leserinnen wahrgenommen wird. Es wäre zu wünschen, dass Buchhandlungen auch solchen Romanen, die sich eines schwierigen Themas annehmen, eine Chance zwischen all der fantastischen Literatur bieten. Unbedingt lesen, weiterreichen und über die Thematik sprechen! *Alliteratus* Jana Mikota
Manifestation
Titel
Haupttitel
Ostrich Boys
Ressource
Buch
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2010
Erscheinungsort
Reinbek b. Hamburg
Verlagsname
Rowohlt-Taschenbuch-Verl.
ISBN13
978-3-499-21532-2
ISBN10
3-499-21532-2
Körperschaften
Interessenskreise
Listenpreis
12.06 €
Datenträgertyp
Band
Verantwortlichkeitsangabe
Verantwortlichkeitsangabe, die sich auf den Haupttitel bezieht
Keith Gray. Dt. von Uwe-Michael Gutzschhahn
Umfang
314 S.
Veröffentlichungsangabe
Erscheinungsdatum
2010
Erscheinungsort
Reinbek b. Hamburg
Verlagsname
Rowohlt-Taschenbuch-Verl.
Kommentare
-
Katalogisat importiert von: onlineRezensionen (ÖBW)
-
"Unser bester Freund war nur noch Asche. Ross war tot. Kenny, Sim und ich versuchten damit zu leben." Mit diesen Worten beginnt der Roman Ostrich Boys des Autors Keith Gray, der sicherlich noch vielen deutschsprachigen Lesern und Leserinnen unbekannt ist. Doch das sollte sich nach diesem Roman, der unter anderem für die Carnegie Medal und den Costa Book Award nominiert ist, ändern. Der Roman überzeugt sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Keith Gray greift das Thema des Selbstmordes eines Jungendlichen auf und bearbeitet es auf sehr ungewöhnliche Weise. Doch es ist gerade sein Umgang mit der schwierigen und bislang immer noch tabuisierten Thematik, der den Roman so außergewöhnlich und lesenswert macht. Doch zunächst einige Sätze zum Inhalt: Im Mittelpunkt stehen die vier Freunde Ross, Sim, Kenny und Blake, der Ich-Erzähler. Sie sind beste Freunde und glauben, sich sehr genau zu kennen. Die Geschichte setzt mit dem Tod von Ross ein, der überfahren wurde. Für seine Freunde und Familienangehörigen ist der Verlust schwer zu ertragen. Als der Verdacht des Selbstmordes auftaucht, reagieren die drei Jungen empört. Die Beerdigung erscheint ihnen verlogen und sie möchten gerne etwas Besonderes für ihren Freund leisten. Sie beschließen seine Asche in das Dorf Ross in Schottland zu bringen. Denn Ross sollte in Ross begraben werden. Sie stehlen die Urne, fliehen aus dem Elternhaus von Ross und laufen zum Bahnhof. Geplant ist, nach Ross zu fahren und am nächsten Tag zurückzukehren. Doch die Reise entpuppt sich komplizierter als gedacht. Im ersten Zug vergisst Kenny seinen Rucksack und die Freunde sind jetzt gezwungen zu improvisieren. Doch es sind nicht nur Geldsorgen, die sie plagen. Nach und nach reflektieren sie ihre Freundschaft, werden von der Polizei gesucht, lernen unterschiedliche Menschen kennen und müssen sich der Frage stellen, ob Ross nicht doch Selbstmord begangen hat. Und wie viel Schuld tragen sie an seiner Tat? Hätten sie ihm besser zuhören sollen? Gab es Anzeichen? Und hätte sie es verhindern können? "Na ja, man weiß eben einfach nie, was kommen wird. Zumindest, bis es wirklich so weit ist." Mit diesem Satz endet der Roman, der den Leser bzw. die Leserin mit Fragen und Gedanken zurücklässt. Er lässt einige Fragen offen und bietet daher viele Möglichkeiten an, sich über das Thema auszutauschen. Grays Ansatz, sich dem Suizid von Jugendlichen zu nähern, ist ungewöhnlich. Er lässt die Freunde zu Wort kommen und lässt sie auf ihrem persönlichen Roadtrip erwachsen werden. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Ross unglücklich war und auch seine besten Freunde Anteil daran hatten. Sim, Kenny und Blake interpretieren immer wieder sein Leben, suchen nach Wahrheiten und erkennen, wie wenig sie doch miteinander reden bzw. geredet haben. Was als ein Streich begann, wird immer ernster und auch den Jungen wird mulmiger. Vielmehr beleuchten die unterschiedlichen Sichtweisen, die sich in den Gesprächen widerspiegeln, Ross. Mit der Wahl des jugendlichen Ich-Erzählers wird die Hilflosigkeit verstärkt und zeigt die Überforderung der drei Freunde. Gray nähert sich dem Thema sensibel, aber auch mit einer Leichtigkeit an, die beeindruckt. Doch es ist gerade diese Perspektive, die nicht nur jugendliche Leser und Leserinnen ermuntert, genauer hinzusehen und mit seinen Freunden zu sprechen. Moralische Wertungen oder Kommentierungen fehlen, der Leser bzw. die Leserin sind gefordert, das Gelesene zu überdenken und auch das eigene Verhalten zu reflektieren. Als Fazit kann man nur hoffen, dass der Roman von möglichst vielen Lesern und Leserinnen wahrgenommen wird. Es wäre zu wünschen, dass Buchhandlungen auch solchen Romanen, die sich eines schwierigen Themas annehmen, eine Chance zwischen all der fantastischen Literatur bieten. Unbedingt lesen, weiterreichen und über die Thematik sprechen! *Alliteratus* Jana Mikota
Sprache der Expression
Deutsch
Titel
Bevorzugter Titel des Werks
Ostrich Boys
Personen
Verfasser/-in
Bücherei Egg
Verfügbar
0 Reservierungen
Exemplarnummer
Signatur
Verfügbarkeit
7412
JJ.F
Gra
Verfügbar
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